Distant Heat – Wüstenparty in Jordanien
Die Wüste Wadi Rum in Jordanien ist eine der spektakulärsten, die unsere Erde zu bieten hat. Zeitlos und nahezu unberührt von Menschenhand, ragen aus feinstem roten Sand Felsformationen aus Sandstein und Granit empor. Dünen wechseln sich mit Tafelbergen ab und in der Nähe der wenigen Quellen lassen sich alte Felszeichnungen entdecken. Diese von Wind und Wetter geformte, einmalige Landschaft, durchquerte Anfang des vorigen Jahrhunderts der Brite T.E. Lawrence mit seinen Beduinen bei seinem Feldzug gegen die Türken. Er konnte damals nicht erahnen, dass in dieser faszinierenden Umgebung, reichlich 80 Jahre später, ein jährliches Festival stattfinden würde, an dem Technobegeisterte aus ganz Europa, aus Israel, Jordanien, Ägypten, dem Libanon und weiteren Ländern teilnehmen.
Dieses Rave- und Danceevent, das Distant Heat, findet seit dem Jahr 2003 jährlich am Fuße der „Sieben Säulen der Weisheit“, einem prächtigen Felsgebilde am Eingang des Wadi Rum, statt. An zwei Tagen – besser gesagt in zwei Nächten – treffen sich Tausende Distant Heat Fans, um zu den Beats namhafter DJs zu feiern und zu tanzen. 2003 fand das erste Event in der Wüste Wadi Rum statt. Motion Nights war damals eine der ersten Attraktionen. 2005 begeisterte der Star-DJ Armin Van Buuren seine Techno-Fans und ein Jahr später gelang dies unter anderem Markus Schultz.
Seit dem ersten Festival ist das Anliegen unverändert geblieben. In dieser einmaligen Kulisse wollen die Veranstalter zur Verständigung und zu friedfertigem Verhalten zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Völkern ermuntern. Dies gelang auch 2007, als Dave Seaman und Above&Beyond die Musikbegeisterten animierten. Barfuß tanzend in dem feinen, roten Sand, wurde die Nacht zum Tag gemacht und bis in die Morgenstunden gemeinsam gefeiert. Der Sound in der Sand- und Felswüste ist einmalig, zumal von den Felsen und Bergen das Echo der Musik widerhallt.
Beim sechsten Distant Heat im Jahr 2008, sorgten Rachael Starre mit einer Live-Performance, Josh Gabriel von „Gabriel&Dresden“ und der japanische House-Music-Produzent Satoshi Tomiie für die Highlights der Nacht. Damit musste sich jedoch noch keiner begnügen, denn am zweiten Tag brachten Shuttle-Busse die Tanz- und Technobegeisterten in die 50 Kilometer entfernte Küstenstadt Aqaba, am Roten Meer. Nicht mehr im Wüstensand, sondern am Palmenstrand wurde jetzt die einzigartige Veranstaltung fortgesetzt. Mit erschöpften aber glücklichen und zufriedenen Teilnehmern ging so das bisher letzte Distant Heat zu Ende.
Das Festival hebt sich noch durch eine andere Besonderheit von ähnlichen Veranstaltungen ab. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, die Tickets optional mit übernachtung in Zelten und Getränken oder Frühstück zu buchen. Natürlich darf die übernachtung auch am Tage nachgeholt werden. Für alle Techno- und Musikfans gelten darüberhinaus festgeschriebene Verhaltensregeln, die den gewohnt friedlichen und zivilisierten Ablauf dieser einzigartigen Wüstenparty garantieren. Weitere werden sicher folgen – die Vorbereitungen laufen schon.