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Belvoir – Kreuzfahrerburg über dem Jordantal

Die Kreuzfahrerburg Belvoir auch Kokhav HaYarden genannt, befindet sich südlich des Sees Genezareth auf israelischem Gebiet in der Nähe der jordanischen Grenze. Sie liegt am Rande eines Plateaus in einer Höhe von 300 Metern mit Blick auf das tiefer gelegene Jordan-Tal. Genau liegt sie auf dem Breitengrad 32 35 44 Nord sowie dem Längengrad 35 31 17 Ost. Am schnellsten ist Kokhav HaYarden von Tiberias aus erreichbar. Von der Stadt am See Genezareth ist die Kreuzfahrerburg Belvoir 40 Minuten entfernt. Die Anfahrt erfolgt mit dem Auto über die Straße Nummer 90 bis Gesher und danach muss rechts auf die Straße Nummer 717 abgebogen werden. Diese Straße ist sehr schmal und nach 15 Kilometer durch hügeliges Gelände ist das Ziel erreicht.

Anreise

Von Jerusalem dauert die 142 Kilometer lange Fahrt mit dem Auto etwas mehr als zwei Stunden. Die Fahrt beginnt auf der Straße Nummer eins, der bis zur Abzeigung auf die Straße Nummer 90 gefolgt wird. Nach einer Linksabbiegung jetzt der Straße Nummer 90 folgen. Hinter Neve Ur ist links die Abzweigung zur Straße 717 Richtung Belvoir.

Komplizierter ist die Anreise aus Jordanien. Es gibt sehr wenige Grenzübergänge. Die Fahrt vom Internationalen Flughafen in Amman bis zum Grenzübergang Hamat Gader in der Nähe des Sees Genezareth dauert allein zweieinhalb Stunden, es sind 170 Kilometer. Nach der Grenzüberschreitung sind es bis zum Ziel noch einmal knapp 30 Kilometer, für die weitere 25 Minuten benötigt werden. Eine andere Möglichkeit wäre, eine Flugverbindung von Amman nach Haifa zu nehmen und von dort mit dem Auto nach Kokhav HaYarden zu fahren. Die Fahrtstrecke von Haifa beträgt etwa 90 Kilometer und dauert ungefähr eineinhalb Stunden.

Geschichte der Festung

Vermutlich wurde Belvoir durch den französischen Adligen Velos gebaut. Er verkaufte die Anlage im Jahr 1168 an den Johanniterorden, der hier mit Hilfe der Kreuzfahrer eine der spektakulärsten Burgen auf dem Gebiet des Heiligen Landes errichtete. Bereits 21 Jahre später, nach einer fast zweijährigen Belagerung durch den verfeindeten General Saladin, wurde die Burg kampflos an die Muslime übergeben. Die Muslime zerstörten die Festung.

Belvoir

Belvoir ©iStockphoto/gkuna

Beschreibung der Burg Belvoir

Auch heute noch zeugen die imposanten Reste der fast quadratischen Burg von ihrer ehemaligen Stärke. Gemauert wurde die Burg aus schwarzem Basaltgestein, welches durch den Aushub des Burggrabens gewonnen wurde. Der Burggraben ist teilweise 20 Meter breit und bis zu zehn Meter tief. Die Burgkapelle und der Innenhof der Burg bestanden aus weißem Marmor. Durch eine große Zisterne war die Wasserversorgung der Burgbesatzung gesichert. Auch ein Badehaus gehörte zur Anlage. Die ganze Anlage kann am besten bei einem Rundgang erkundet werden. Die Grundfläche der Burganlage entspricht in etwa der Größe von zwei Fußballfeldern. Alle Bereiche von Belvoir sind sehenswert.

Die Burg weist eine architektonische Besonderheit auf. Aus verteidigungsstrategischen Gründen lag in der äußeren Burg eine weitere Burg. Diese innere Anlage besaß allein eine Grundfläche von vierzig mal vierzig Metern und hatte noch einmal fünf Türme. Noch gut zu sehen sind die Gewölbekonstruktionen, an denen erkennbar ist, welche Anstrengungen beim Bau der Burg geleistet wurden. Zur Orientierung gibt es Karten am Eingang. Einen phantastischen Fernblick über das Jordan-Tal hat der Besucher an der Westseite der Burganlage. Geöffnet ist die Anlage für Besucher ganzjährig täglich zwischen acht und sechzehn Uhr. Die Besichtigung dauert etwa eine Stunde. Im Vorgelände der Burganlage stellt der israelische Künstler und Bildhauer Igael Tumarkin seine Skulpturen aus.

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