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Klettern in Jordanien

Längst ist Jordanien zu einem der reizvollsten Reiseziele im Nahen Osten geworden. Eine reiche Kulturgeschichte, Wüsten, das Tote Meer und Berge versprechen erlebnisreiche und aktive Aufenthalte. Für passionierte Bergsteiger lassen sich die Höhepunkte dieses Landes jedoch wohl auf die beiden Nenner Natur und Klettern bringen. Rosafarbene Sanddünen, Granitfelsen, uralte Wadis und bizarr geformte Sandsteintürme bilden eine einzigartige Landschaft, in der das Klettern in vollkommener Einsamkeit, bei Hitze und geringen Wasservorräten zu einem der letzten echten Abenteuer der Neuzeit wird.

Wer diese Herausforderung annimmt, dem bietet sich in den zerklüfteten Felsen Wadi Rums, in der imposanten Berglandschaft Petras oder den tiefen Schluchten Wadi Mujibs die Gelegenheit dazu seinen Mut und seine Erfahrung auf Routen namens „Mad Frogs“, „Inferno“, „Live and let die“ und „Inshalla“ unter Beweis zu stellen. Eine gute Vorbereitung, entsprechende Ausrüstungen, die richtigen Kletterpartner und / oder Mountain Guides gehören jedoch unabdingbar dazu.

Die beste Reisezeit für Klettertouren in Jordanien liegt zwischen Mitte Oktober und Mitte April, wobei die Monate März und April besonders reizvoll sind, da sie am Ende der Regenzeit liegen. Die Wüste grünt und blüht dann, die Tage werden wieder länger und es herrschen keine allzu extremen Temperaturen. Wer in den heißen Sommermonaten klettern möchte, der sollte einige Tage für die Akklimatisierung einplanen und mit kürzeren und schattigen Routen beginnen.

Alle Schwierigkeitsgrade im Wadi Mujib

Die beliebtesten Klettertouren führen in den Barragh Canyon und in das Burdah Gebiet und bieten Routen aller Schwierigkeitsgrade. Die Entscheidung, ob man sich nun auf eigene Faust auf den Weg begibt oder sich einer organisierten Tour anschließt, kann man nicht für alle Routen selbst entscheiden. Der Zugang zum größten Canyon des Landes, dem Wadi Mujib, im gleichnamigen Naturschutzgebiet an der Ostküste des Toten Meeres bleibt einem zum Beispiel ohne einen Führer des RSCN (Royal Society for the Conservation of Nature) verwehrt. Das Gebiet des Reservates reicht vom Berg Kerak im Norden bis ins südliche Madabu und von etwa 900 Höhenmetern bis auf 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Zwei Touralternativen führen von der Wadi Mujib Brücke in die Schlucht des Mujib Canyons. Hier trifft man mit dem Nubischen Steinbock auf einen mehr als ebenbürtigen Kletterpartner.

Klettern in Jordanien

Klettern in Jordanien ©iStockphoto/vetkit

Mit rot strahlenden Felsen im gelben Wüstensand präsentiert sich das Kletter-Mekka Wadi Rum landschaftlich vollkommen anders. Der Ort des Hauptquartiers von Lawrence von Arabien ist gut mit dem Beduinen-Taxi zu erreichen. Wer so anreist, sollte immer auch gleich die Abholung am Abreisetag vereinbaren und bei längeren Aufenthalten die Wasser- und Nahrungslieferung organisieren. Alle notwendigen Informationen zu Kletter- und Campingmöglichkeiten erhält man im Besucherzentrum von Rum Village, wo sich auch Führer und Geländewagen buchen lassen.

Klettertouren im Wadi Rum

Die steilen Sandsteintürme Wadi Rums, besonders populär sind Kletterrouten am Jebel Barrah und am Jebel Rum, sind zweifellos der Traum eines jeden Bergsteigers. Hier erwarten einen endlose Weite, leuchtende Sanddünen, bis zu 1500 Meter lange Klettertouren verschiedener Schwierigkeitsgrade und immer wieder wirklich spektakuläre Ausblicke auf die unendlich weite Wüstenlandschaft, aber auch die Probleme, die der schnell bröckelnde Sandstein für Kletterer mit sich bringt. Auch weil die Irrgärten aus Felsen, Ruinen und Schluchten hier selbst auf der einfachsten Thamudic Route schnell zu Orientierungsproblemen führen, erscheint es ratsam, sich einer organisierten Tour anzuschließen oder einen örtlichen Guide, meist einen englischsprachigen Beduinen, zu buchen. Deren Kletterausbildung entspricht mittlerweile auch längst internationalem Standard.

Eine solch geführte Tour bietet zudem auch den Vorteil, sich nicht um die Organisation der Transfers, die Übernachtungen und das Essen kümmern zu müssen. Auch wer nicht mit seiner kompletten Kletter- und Campingausrüstung anreisen mag, kann hier auf das Equipment örtlicher Touranbieter zurückgreifen. Wer aber über große bergsteigerische Sicherheit und Selbständigkeit verfügt, der kann, fern anderer Touristen, unabhängig Route und Tempo bestimmen und die Schönheit und Stille der fast unwirklichen Mondlandschaften genießen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Text nur als erste Orientierung dienen kann. Es wird dringend dazu geraten, sich vor einer Jordanien-Reise mit Klettertouren Informationen über die Botschaft und weitere Quellen einzuholen sowie die aktuelle Situation direkt vorort zu klären.

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